Griesheimer Woche vom 17. April 2013 (Bunbury) - ZwiebelBühne - TuS Griesheim 1899 e.V.

Direkt zum Seiteninhalt

Very Bristish

ZwiebelBühne präsentiert Oscar Wilde`s „Bunbury“


Griesheim (gu) –

Mit der Premiere von Oscar Wilde`s „Bunbury“ am Freitag Abend im Bürgerhaus Zöllerhannes konfrontierten die Amateurschauspieler der TuS-Zwiebelbühne das Publikum mit der feinen englischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Unter der Regie von Kerstin Halla gaben sich die Akteure „very british“ und verkörperten mit sichtlichem Spaß die Londoner Aristokratie. Was macht der junge Herr von Welt, wenn er seinem Alltag entfliehen will? Er „bunburysiert“. Und das geht so: Der auf dem Land lebende Jack (Christian Zuckermann) erfindet sich einen Bruder namens Ernst, um den er sich in London ab und zu kümmern muss. Sein Londoner Freund Algernon (Holger Leichtweiß) wiederum benutzt einen fiktiven Kumpel namens Bunbury, um von Zeit zu Zeit der Stadt zu entfliehen. Das könnte prächtig funktionieren, wenn da nicht die Frauen wären. Jack, der sich in London als sein eigener Bruder Ernst vorgestellt hat, möchte nämlich Algernons Cousine Gwendolen (Kerstin-Lena Rausch) ehelichen. Algernon dagegen verliebt sich im ländlichen Hertfordshire in Jacks Mündel Cecily (Tina Sopp), die ihn ebenfalls für Jacks Bruder Ernst hält. Nachdem Gwendolens adlige Mutter Lady Bracknell (Sibylle Hergetz-Rampelt) Ernst, alias
Jack, angesichts seiner ungeklärten Herkunft als Schwiegersohn indiskutabel findet und sowohl Gwendolen als auch Cecily darauf bestehen, nur einen Mann mit dem Namen Ernst heiraten zu wollen, wird es kompliziert. Als die Damen dann auch noch feststellen, dass sie anscheinend beide mit demselben Ernst verlobt sind, kommen Jack und Algernon in Teufels Küche. „The Importance of Being Earnest“ ist Oscar Wildes letzte und berühmteste Komödie, die 1895 am Londoner St. James’ Theatre uraufgeführt wurde. Schon im Titel spiegelt sich die Ironie dieser „trivialen Komödie für ernsthafte Leute“ im Wortspiel
zwischen „earnest“ (aufrichtig, ernsthaft) und dem Namen „Ernest“ (Ernst). Mit der aktuellen Inszenierung ist es Regisseurin Kerstin Halla gelungen, den typischen englischen Wortwitz weitgehend zu erhalten und ihre Schauspieler mit Fassaden und Identitäten spielen zu lassen. In „Bunbury“ glaubt jeder, Ernst zu kennen, jeder ist plötzlich Ernst und jeder möchte Ernst sein. Was jedoch keiner ernsthaft in dieser Komödie sucht, ist der Ernst des Lebens. Der Ausflug in die Londoner Aristokratie macht den Amateurschauspielern der ZwiebelBühne sichtlich Spaß. In den Rollen der englischen Dandys können Christian Zuckermann und Holger Leichtweiß ihr komödiantisches Talent genüsslich ausleben, während Tina Sopp als liebreizende Cecily und Kerstin Lena-Rausch als charmante Gwendolen überzeugen. Die Rolle der blasierten englischen Lady Bracknell scheint Sibylle Hergetz-Rampelt ebenso auf den Leib geschnitten wie Heike Bialk die etwas verschrobene Miss Prism. Weitere Vorstellungen gibt es am 19. April, 20. April, 26. April, 27. April und 4. Mai jeweils um 20 Uhr sowie am 5. Mai um 15 Uhr. Informationen unter www.zwiebelbuehne.de

Copyright @ 2005 - 2024
Zurück zum Seiteninhalt