Seit 25 Jahren theaterinfiziert
Marion Ehses leitet die Jugendgruppe der ZwiebelbühneGriesheim
(gu). Nicht nur die Jugendgruppe der TuS-Zwiebelbühne feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum, sondern auch deren Leiterin Marion Ehses, denn sie war es, die am 13. Januar 1997 gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Bernd Martens die Gruppe gründete und mit viel Herzblut bis zum heutigen Tag leitet.
Die ehemalige chemisch-technische Assistentin ist jetzt im Ruhestand und betrachtet daher die Theaterarbeit mit den elf bis 18-Jährigen als „hauptamtliches“ Hobby. Nachdem sie 1993 nach dem Besuch des Kinderstücks „Die kleine Hexe“ vom „Theatervirus infiziert“ war, hat sie in der Folgezeit mit großer Begeisterung die Amateurschauspieler der Zwiebelbühne als Regieassistentin unterstützt, beim Kulissen malen und der Maske geholfen, souffliert, Kostüme genäht und die Aufgaben des Jugendwarts wahrgenommen. Im Rahmen einer Fortbildung beim Bund Deutscher Amateurtheater erwarb sie dann die notwendigen theaterpädagogischen Grundlagen zum Aufbau und zur Führung von Jugendgruppen. Obwohl die Jugendlichen, mit denen Marion Ehses arbeitet, „voll in der Pubertätsphase“ seien, habe sie die Arbeit mit den Nachwuchsschauspielern immer als positiv empfunden.
Einige davon sind der Zwiebelbühne treu geblieben und inzwischen im Erwachsenen-Ensemble integriert. Für die nervenstarke 64-Jährige ist es schön zu sehen, wie sich ihre ehemaligen Schützlinge entwickelt haben. Nachdem sich die Gruppe pandemiebedingt lange online zum Spielen verabredete, ist Marion Ehses jetzt froh, dass es weitergeht und neue Kinder dazugestoßen sind, die Spaß am Theaterspielen haben. „Die aktuelle Gruppe finde ich ganz toll, alle kommen regelmäßig und sind mit Begeisterung dabei“, erzählt sie. Auch wenn es mal hoch hergeht, verliert sie nicht die Nerven. Ruhe und Geduld zählen zu ihren Stärken. „Aber eine Woche vor der Aufführung gibt es einen Tag, an dem mir auch mal der Kragen platzt und ich laut werde“, räumt sie ein. Was alljährlich am Zwiebelmarkt gespielt wird, entscheidet die Gruppe, die auch bei der Rollenverteilung Mitspracherecht hat. „Die Besetzung verläuft so relativ stressfrei und die Jugendlichen bekommen ein Gefühl dafür, was sie leisten können“, erklärt die Leiterin und Regisseurin, die aufgrund des Probentages von den Jugendlichen als
„Montags-Mama“ bezeichnet wird und ein entsprechendes T-Shirt geschenkt bekam. Natürlich werde in erster Linie stückbezogen geprobt, doch gibt es, anders als bei den Erwachsenen, das ganze Jahr über Sprech-, Improvisationsund Vertrauensübungen, denn das gehöre zum Theaterspielen einfach dazu, betont Marion Ehses, die seit 2011 beim TuS Griesheim auch als Gesamtjugendleiterin fungiert und damit im Geschäftsführenden Vorstand war und jetzt per Satzung im Präsidium vertreten ist.
„In einem Verein, bei dem die Hälfte der Mitglieder aus Kindern und Jugendlichen besteht, ist es wichtig, dass dieses Klientel in den obersten Gremien vertreten ist“, verdeutlicht die engagierte Griesheimerin, die sich als „Vereinsmensch“ bezeichnet.
„Das liegt bei mir in der Familie. Ehrenämter müssen ja immer besetzt werden und ich mache das gerne“, gibt sie zu, wenngleich sie es gerne sähe, wenn Jüngere nachrücken und ehrenamtliche Funktionen übernehmen würden. Der Gesundheit wegen ist Marion Ehses mit dem Fahrrad unterwegs, geht um Walken und Zumba-Training – damit sie noch lange Theater machen kann.
Marion Ehses leitet die Jugendgruppe der Zwiebelbühne bereits seit 25 Jahren. Foto:Hausl