Darmstädter Echo vom 23. April 2018 (Zickenalarm) - ZwiebelBühne - TuS Griesheim 1899 e.V.

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Artikel aus Darmstädter Echo vom 23.04.2018

Premiere von Zickenalarm bei der Zwiebelbühne des TuS Griesheim

Von Gudrun Hausl



Ein turbulentes Feuerwerk an Frauenpower bietet die TuS-Zwiebelbühne mit ihrer Inszenierung der Komödie „Zickenalarm“. Von links: Heike Bialk, Katharina Wenz, Kerstin Lena-Bauer, Carina Stey und liegend Christian Zuckermann. (Foto: Gudrun Hausl)


GRIESHEIM - Eine Zicke kommt selten allein: Bei der spritzigen Komödie „Zickenalarm“ sind es insgesamt sechs, die in ihrem Wesen unterschiedlicher nicht sein können, aber am Ende das gleiche Ziel verfolgen: die Männer um den Finger zu wickeln. Mit ihrem neuen Theaterstück rückt die Zwiebelbühne des TuS Griesheim eine Wohnung im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses in den Mittelpunkt und zeigt auf, welche Strategien Frauen verfolgen, um das männliche Geschlecht zu umgarnen.

„Mit Frauen hast du nichts als Ärger“, warnt Pessimist Oliver (Jörg Seelbach) seinen besten Freund Stefan (Christian Zuckermann), als dieser sich einen Urlaub auf den Bahamas gönnen will, um seine Ex-Freundin Nicole zu vergessen.

In Erwartung von Sonne, Meer und schönen Mädchen schlägt Stefan jedoch die Warnungen seines Freundes in den Wind und sucht sich per Zeitungsinserat für die Zeit seiner Abwesenheit einen „Wohnungs-Sitter“. Die Anzeige „Freie Unterkunft, sonst keine Bezahlung“ lockt gleich mehrere Interessentinnen an, die nacheinander in die Wohnung stürmen und ihre Besitzansprüche geltend machen.

Während sich Stefan mit Studentin Susi (Carina Stey) noch ein Schäferstündchen gönnt, sorgt die schlagfertige Karola (Heike Bialk) schon für erste Wortgefechte zwischen den Damen. Es folgen die überdrehte Zoe (Katharina Wenz), die gleich das „Liebesnest“ in Beschlag nimmt und „Heulsuse“ Iris (Kerstin-Lena Bauer), die sich mit Stefan und dessen Wohnung über ihren Verflossenen hinwegtrösten möchte. Als dann mit dem „ökologischen Dauercamper“ Martin (Bernd Martens) der einzige männliche Bewerber eintrifft und im Wohnzimmer sein Zelt aufschlägt, ist das Chaos perfekt. Die Wohnung befindet sich im Ausnahmezustand, denn keiner ist bereit, auf das attraktive Wohnangebot zu verzichten.

„Es ist schwieriger eine Wohnung ohne Mann zu finden, als eine mit Mann“, darin sind sich alle einig. Während Martin bekundet, „gerne zu teilen“, kämpfen die weiblichen Wohnungssuchenden mit den „Waffen der Frau“, versuchen den zunehmend überforderten Wohnungsbesitzer zu bezirzen und zugleich die Kontrahentinnen mit hinterlistigen Tricks auszubooten.

Dass auch noch Stefans „Ex“ Nicole (Miriam Crößmann) mit ihrem neuen, etwas einfältigen Freund Robert (Andreas Droll) sich heimlich in die Wohnung schleicht, um nach einem wertvollen Wandteller zu suchen, bringt das Fass zum Überlaufen. Allein Nachbarin Britta (Yvonne Bönisch) steht dem kurz vor dem Kreislaufkollaps stehenden Stefan zur Seite und versucht, die Horde in den Griff zu bekommen.

Das Premieren-Publikum honoriert die schauspielerische Leistung des elfköpfigen Ensembles mit lang anhaltendem Applaus. Regisseurin Kerstin Halla ist es gelungen, die Komödie von Jürgen Baumgarten eindrucksvoll in Szene zu setzen und mit turbulenten Spielsequenzen sowie hitzigen Wortgefechten für einen amüsanten Theaterabend zu sorgen. Einmal mehr beweist sie mit der Rollenbesetzung eine glückliche Hand. Die unterschiedlichen Charaktere werden von dem jeweiligen Darsteller bravourös ins rechte Licht gerückt. Szenenapplaus gibt es für den in sich ruhenden Öko-Freak Bernd Martens, der ab und zu eine „Tüte“ raucht, die stets in ihrer Handtasche kramende Heike Bialk und Andreas Droll, der den „einfältigen“ Robert mimt.
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